Es war im Herbst 1923 als einige beherzte Männer die Schützenge-sellschaft “Rimbachquelle Hofgiebing” ins Leben riefen. Welche Kameradschaft gerade in der damaligen Zeit nötig war, können uns mehrere Ehrenmitglieder noch berichten.
Wie viele Mitglieder es bei der Gründung waren, läßt sich heute nicht mehr genau feststellen, aber einige Namen sind noch bis heute in Erinnerung und sollen auch weiterhin bleiben. Als 1. Schützenmeister wurde damals Andreas Grundner sen. gewählt. Weitere Mitglieder waren: Xaver Brandstetter, Anton Sax, Anton Lohmeier, Jakob Seidl, Korbinian Schmid, Josef Müller, Martin Müller, Rupert Müller, Franz Folger, Lorenz Benker, Georg Hofer und Paul Schmid. Diese Mitglieder gehörten bereits mehrere Jahrzehnte der Gesellschaft an. Ihnen ist es zu verdanken, daß die Schützengesellschaft nach den Krisenjahren weiter bestehen konnte.
Im Herbst 1950 wurde Andreas Grundner jun. 1. Schützenmeister. Ihm ist es wiederum zu verdanken, daß der Schützenverein Rimbachquelle wieder aktiv wurde. Damals unterstützten ihn circa 40 Mitglieder. 1962 entschlossen sich der Schützenmeister und die Mitglieder, sich dem Gau Dorfen anzuschließen.
Im Jahre 1964 ermöglichten es großzügige Spenden von Talern und Münzen, daß sich der Verein eine Schützenkette anfertigen lassen konnte.
Im Herbst 1966 trat dann der 1. Schützenmeister, Andreas Grundner, wieder zurück und wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt. Zum neuen 1. Schützenmeister wählten die Mitglieder Johann Weber aus Mais. Er und einige Mitglieder entschlossen sich, eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Der Entschluß für eine neue Fahne wurde im Jahre 1968 gefaßt und beschlossen, so daß eine Fahnenweihe am 14. und 15. Juni 1969 stattfand.

FAHNENWEIHE 1969

Am 14. und 15.Juni 1969 fand unter der Leitung von Schützenmeister Johann Weber, der sein Amt erst seit 3 Jahren bekleidete, die Fahnenweihe statt. Für den Heimatabend am Samstag, den 14.Juni 1969 hatte man folgendes Programm zusammengestellt.

Samstag, 14. Juni 1969 im Festzelt
20.00 Uhr    GROSSER HEIMATABEND

Mitwirkende:
Heinz Radischewski-Sextett, Wasserburg
Die Oberndirndl von Chieming
Der Gstanzl-Hartl von Innerthann
Das Wasserburger-Jodlerduo
( Max Grabmeier und Roserl Posch )
Humorist, da Eislfinga Hochzeitsloda
Die Goaßlschnalzer aus Prien
Leitung und Ansage: Josef Peteratzinger

Sonntag, 15. Juni 1969
10.00 Uhr   Festgottesdienst mit Weihe der Fahne H. H. Pfarrer Karl Götz
14.00 Uhr   Festzug mit Festmusik Stadtkapelle Mühldorf, Fanfaren- und Spielmannszug Isen, Trachtenkapelle Wasentegernbach
19.00 Uhr   Tanz im Festzelt mit der Kapelle “Schlagersterne”

Leider stand dieses Fest unter keinem guten Stern. Das Wetter machte den Hofgiebingern zu schaffen. Beim großen Heimatabend mußte man mit Dauerregen vorlieb nehmen. Nur durch großen Einsatz der Vereinsmitglieder war es möglich, daß man bei der Fahnenweihe am Sonntag bei Sonnenschein nicht trotzdem “baden ging”. Das Amt der Fahnenmutter übernahm Ursula Stöckl aus Parschenberg und Fahnenbraut war Christl Hirschstetter.

In den folgenden Jahren vergrößerte sich der Verein zunehmend durch zahlreiche neue Mitglieder.
1981 gründete man einen Böllerverein mit fünf aktiven Böllerschützen. Dies waren: Johann Grundner, Anton Breuer, Anton Palmberger, Anton Sax und Josef Steyrer. Anläßlich der Gründung des Böllervereins wurde schließlich am 23. April 1982 eine von Anton Sax gestiftete Scheibe ausgeschossen, die der “Chef des Teams” Johann Grundner gewann.
Gesellschaftliche Zusammentreffen mit anderen Vereinen zu Freundschaftsschießen sind selbstverständlich. Von den alljährlich vom Verein durchgeführten Veranstaltungen, sind besonders nennenswert, die sich regen Zuspruch erfreuenden Christbaumversteigerungen und seit 1983 auch das Hallenfest in Stift.
1983 war man Patenverein in Oberornau bei der Schützengesellschaft 1908, nachdem man ein zünftiges Patenbitten nach altem Ritual mit Schmalznudeln und Dotschensoße mit Most durchgeführt hatte.
Im Februar 1985 erstellte man ein Gruppenfoto des Hofgiebinger Vereins.
Die Rimbachquelleschützen konnten dann endlich im August 1986 mit dem Aushub für ihr neues Schützenheim beginnen, welches Anfang September 1986 mit der Fertigstellung des Rohbaues ein voller Erfolg war.
Der Eintrag ins Vereinsregister fand am 16. Oktober 1986 statt. Der Verein trägt nun den alten und neuen Namen mit dem Zusatz e. V.:
Schützenverein Rimbachquelle Hofgiebing e.V.

Der Gewinn des Gemeindepokals im März 1987 in Obertaufkirchen war ein großer Tag für die Hofgiebinger Schützen. Im Herbst 1987 zeichnete der Schützengau Dorfen durch den 1.Gauschützenmeister, Max Kirschner unseren Schützenmeister Johann Weber mit der höchsten Auszeichnung, der goldenen Gams, für hochverdiente Leistungen aus.
Der Verein konnte dann im März 1989 nochmals den Gemeindepokal beim Patenverein Oberornau für sich gewinnen.
Die Einweihung des neuen Schützenheimes der “Rimbachquelle” fand schließlich am 15.Mai 1989 in Hofgiebing statt. Man war sehr stolz auf das eigene Schützenheim, das nur durch viele Eigenleistungen und diverse Zuschüsse ermöglicht werden konnte. War bei der Gründung des Vereins nur ein Schießstand vorhanden, so sind es heute sechs, auf denen der Schießbetrieb durchgeführt wird.
Von 23. - 28.Mai 1990 fand in Oberornau die 1200-Jahrfeier statt. Die Hofgiebinger Schützen nahmen am historischen Umzug mit einem selbst nachgebautem Schloß von Hofgiebing teil, welches auf einem Anhänger gefertigt wurde.
1991 wurde der Gemeindepokal abermals gewonnen, den dann der Verein bekam, der den Pokal nach sechsmaliger Austragung unter sechs Vereinen am öftesten gewann, und somit schließlich in den Besitz der Hofgiebinger Schützen kam.
Am 17.Januar 1992 ist der Herbergsvater Karl Wörthmüller sen. verstorben, dessen Ehefrau die Herbergsmutter, Therese Wörthmüller, bereits 1965 verstarb.
1995 dankte der 1. Schützenmeister, Johann Weber, der dann zum Ehrenschützenmeister ernannt wurde, nach 30 Jahren ab. Für die Neuwahlen wurde bei Ehrengauschützenmeister, Max Kirschner, um die Wahlleitung gebeten, wozu er sich auch bereit erklärte. Neuer Schützenmeister wurde Helmut Schramm. Sein Stellvertreter und 2. Schützenmeister wurde Anton Breuer.
Ende 1995 kam man zu dem Entschluß daß man 1998 das 75-jährige Gründungsfest feiern könnte.
Es ging dann Schlag auf Schlag und schon bald wurde ein Festausschuß gegründet. Vom Festausschuß wurde beschlossen, daß für die Rolle des Patenvereins bei der Schützengesellschaft 1908 Oberornau angefragt werden sollte. Die Vorstandschaft der Oberornauer Schützen wollte ihre definitive Zusage allerdings erst beim Patenbitten geben. Das Patenbitten fand am 14.August 1997 in Oberornau statt. Fast alle Mitglieder der “Rimbachquelle - Schützen” trafen sich in Oberornau um mit Leiterwagen und Musik in die geschmückte “Braun-Halle” zu ziehen, wo der Göd bereits wartete. Für Unterhaltung sorgte eine kleine Besetzung der Ramsauer Musikkapelle und der Progoda Josef Reindl, bekannt als “Zedl Sepp”. Schließ1ich wurde zu den Verhandlungen übergegangen. Dafür mußten der Schirmherr und 1.Bürgermeister, Rudi Hartinger, 1.Schützenmeister Helmut Schramm, 2.Schützenmeister Anton Breuer, Fahnenmutter Therese Waltl, Fahnenbraut Cornelia Weber, Ehrenschützenmeister Johann Weber, Trauermutter Irene Unterbichler, 1.Sportwart Johann Grundner, Patenbraut Christine Schmid, Böllerbraut Petra Grundner, Schützenliesl Monika Eichner, Festmädchenchefin Elisabeth Meier und Fähnerich Franz Reithmayr auf einem Scheitel knien. Die Bittsteller bekamen Lätzchen umgebunden, welche von den Oberornauern selbst gestickt wurden. Zum Essen gabs Spaghetti mit Tomatensoße und eine Waldmeister-Götterspeise mit einer “Halbe” Brennesseltee. Zum Schluß wurde noch kräftig mit einer Schnupfmaschine geschnupft. Für 50 Liter Bier erhielten wir die Zusage der Oberornauer.

Mittlerweile zählt der Schützenverein 130 Mitglieder und beteiligt sich mit 3 Mannschaften bei den Gaurunden im Schützengau Dorfen. Die 1.Mannschaft kämpft zur Zeit in der A-II-Klasse; die 2.Mannschaft in der C-III-Klasse und die 3.Mannschaft in der C-IV-Klasse.
Der letzte Schießabend des Vereinsjahres ist das sogenannte “Strohschießen”, das meist mit dem Abschlußessen für die Mitglieder verbunden ist. Diese Bezeichnung steht heute für einen gegenseitigen Päckchenaustausch. Der Name stammt noch aus früher Zeit, als die Päckchen noch mit Stroh umwickelt waren.
Daß die jährlichen Anfangs- und Endschießen gesellschaftliche Treffpunkte für Alt und Jung in der Gastwirtschaft Wörthmüller sind, versteht sich von selbst.

Sylvia Breuer
Schriftführerin